Deutschland
und damit auch weite Teile der Welt befinden sich in der Krise. Die Bau-,
Lebensmittel-, Kraftstoffpreise steigen enorm, zudem ist in manchen Bereichen die
Versorgungssicherheit in Gefahr. Doch wie kam es dazu? Liegt es wirklich allein
am russischen Überfall auf die Ukraine? So schlimm und barbarisch es in der
Ukraine auch zugehen mag, so ist dies wohl kaum der einzige Grund und kann
nicht für alles als Erklärung herhalten.
Wir haben es doch noch in Erinnerung, dass Baupreise schon seit zwei Jahren
deutlich ansteigen. Wir haben auch noch nicht vergessen, dass Lieferketten in
vielen Bereichen abgerissen sind lange bevor Putin seinen Einmarschbefehl
erteilte. Der Ukrainekrieg legt nun nur noch eine gehörige Schippe oben rauf.
Schnell wird
klar, dass wir von Importen aller Art abhängig sind und ganz besonders durch
die hohen Gasimporte politisch erpressbar sind. Mit anderen Worten, wir stellen
fest, wo die politischen Fehler der vergangenen Jahrzehnte begangen wurden, die
wir als Bevölkerung mehrheitlich mit getragen haben. Dabei war es doch so
angenehm unter dem Deckmantel der Globalisierung immer den leichteren Weg zu
gehen und stets beim billigsten Anbieter zu kaufen – ohne Rücksicht auf Ethik,
Menschenrechte und das Überleben unseres Planeten. Schon vor Jahrzehnten haben
wir Gas und Öl aus der Sowjetunion bezogen und bezahlt, womit wir im Westen die
Rüstung im Osten finanziert haben. Um gegenzuhalten, haben wir im kalten
Krieg für immenses Geld auch unser
Militär hochgefahren. Da hätten wir wohl besser damals schon auf heimische
erneuerbare Energien gesetzt und gegebenenfalls diese subventioniert. Volkswirtschaftlich
wäre das bestimmt billiger gekommen und wir könnten heute Vorreiter im
Klimaschutz sein.
Doch diese
Zeit ist vorbei, und diese Gelegenheit haben wir verpasst. Nun gilt es aus der
Erfahrung zu lernen, die richtigen Schlüsse zu ziehen, und für die Zukunft die
richtigen Entscheidungen zu treffen. Wir müssen uns auf wirkliche Werte
besinnen – weg vom blinden Konsum. Wir müssen unsere Gesellschaft in Richtung
Nachhaltigkeit trimmen. Das muss alle Lebensbereiche beinhalten – ganz egal ob
in der Medizin, in der Ernährung, im Konsumverhalten oder im Umgang mit der Energie.
Ein Großteil meiner Energieberater-Kollegen und ich sind bereit auf dem Energiesektor nicht nur unsere Plicht zu tun. Mit unserem Know-how und unserem Esprit tragen wir dazu bei die Energiewende zu beflügeln. Wir halten nicht nur den Kontakt zur Bevölkerung, denn wir sind fest darin verwurzelt. Wir wissen welche Maßnahmen was bewirken. Um die fossilen Energieträger auf dem schnellsten Weg aus unserer Gesellschaft zu verbannen, haben wir die erforderlichen Technologien und die dafür erforderlichen Finanzen. Mit der richtigen Platzierung von Geld und Technik und auch noch mehr Beweglichkeit in unseren Behörden (beispielsweise bei Genehmigungen) können wir großes bewirken und die Krise als Chance nutzen, um gestärkt daraus hervorzugehen.
Wir verwehren
uns auch vehement dagegen jede politische Entscheidung und jede Änderung in den
Regelwerken schlecht zu reden – ganz egal ob es sich um technische Richtlinien,
Zuschussprogramme oder Gesetze handelt. Wir freuen uns aber darauf was unsere
Fachgebiete betrifft mit eingebunden zu werden, um mit Fachkompetenz und frei
von Lobby-Interessen mitgestalten zu können. Vermutlich sind Fehltritte zu
erwarten, denn den Weg, den wir aktuell beschreiten ist noch keiner zuvor
gegangen. Doch es liegt in unserer Hand diese zu einem Instrument mit maximal
positivem Ergebnis zu verwandeln.
Unterstützungen für alle Bevölkerungsschichten wie aus der Gießkanne, um die Leute bei Laune zu halten, erscheinen wie „Brot und Spiele“ im römischen Reich. Dieses ist daran zugrunde gegangen, was wir für unser Land vermeiden müssen. Es ist legitim von mündigen Staatsbürgern in einer angespannten Zeit auch Opferbereitschaft zu erwarten, was fundiert und offen zu kommunizieren ist. Wer jedoch nicht an die blühende Zukunft nach der Krise glaubt, der wird auch keine Opfer bringen.
Ich hoffe nicht nur auf einen Schulterschluss in unserer Heimat sondern auch auf einen Ruck der durch unsere Gesellschaft geht, um diese gemeinsam nachhaltig umzubauen. Jetzt ist der Zeitpunkt um zu Handeln bevor der Krisenmodus zum Normalfall wird.
Die Energiewende ist zwar in den letzten Jahrzehnten in aller Munde, doch
passiert ist leider nicht sehr viel. Das
heißt, würden wir mit gleicher Geschwindigkeit weiterbummeln, würden wir die
Energiewende erst sehr spät schaffen – mit Sicherheit nicht rechtzeitig, um die
beschlossenen Klimaziele zu erreichen und Klimakatastrophen unbeschreiblichen
Ausmaßes zu vermeiden. Unser Planet ist in höchster Gefahr und nun gilt es
gegenzusteuern. Ein Mittel dieses zu unternehmen, ist die Stromversorgung auf
regenerative Energien umzustellen.
Die Situation, in der wir uns aktuell befinden, ist geprägt vom sicherlich
richtigen Beschluss der Bundesregierung aus der Atomenergie bis Ende dieses
Jahres auszusteigen und den Atomstrom aus unseren Netzen zu verbannen. Darüber
hinaus verwenden wir in der Zukunft keine fossilen Energieträger mehr, um den
CO2-Ausstoß zu stoppen.
Unser Stromverbrauch wird in den nächsten Jahren deutlich steigen, da wir
nicht nur den heutigen Verbrauch für Industrie und Haushalte vollkommen auf
regenerative Energien umstellen, sondern auch noch elektrische Energie für
Wärmebedarf und Verkehr zur Verfügung stellen müssen.
Wenn wir bedenken, dass aktuell Hauswärme und Verkehr in Deutschland mehr
CO2 verursachen als die Energiewirtschaft und in Zukunft der Wärmebedarf im Wesentlichen
durch Wärmepumpen gedeckt werden wird, die mit Strom angetrieben werden, ist
klar, dass der Stromverbrauch steigen wird. Selbst wenn wir uns gasbetriebener
Wärmepumpen bedienen, müsste das Gas mittels Strom erst regenerativ erzeugt
werden, da fossiles Gas nicht mehr in Frage kommt. Biomasse zur Beheizung von
Gebäuden wird in der Zukunft wahrscheinlich ein Nischendasein führen. Durch den
Verzicht von fossilen Brennstoffen wird Holz vorzugsweise in der Industrie
verwendet werden, um Prozesswärme zu erzeugen. Es wäre eine
Ressourcenverschwendung dieses Holz für die Gebäudebeheizung zu verbrennen um
daraus 35-grädiges Vorlaufwasser für unsere Heizkreisläufe zu machen. Darüber
hinaus ist es sinnvoller, Holz als nachhaltigen Baustoff in Gebäuden zu
verbauen und dabei noch CO2 zu speichern. Der Import von Biomasse wird
abnehmen, weil zum einen andere Länder vor der gleichen Energiewendenherausforderung
stehen und das beschränkte Gut Biomasse selbst verwenden werden und zum andern,
ein Abholzen von kohlenstoffspeichernden Wäldern ethisch sehr bedenklich ist.
Zusätzlich muss der Verkehrssektor mit elektrischer Energie versorgt
werden. Auch hier werden nachwachsende Kraftstoffe wie Bioethanol den Bedarf
nicht decken können. Die dafür benötigten landwirtschaftlichen Flächen stünden
hierzulande nicht zur Verfügung. Auf gleicher Fläche kann ein Vielfaches an
elektrischer Energie erzeugt werden. Darüber hinaus hätte der Anbau von
Energiepflanzen stark negative Folgen auf die Biodiversität, sowie die Boden-
und Wasserqualität.
Um den Energieverbrauch innerhalb der nächsten 25 Jahre regenerativ
abzudecken, müssen auf dem Gebäudesektor die Gebäudehüllen deutlich verbessert
werden, um den Energiebedarf auf ein Minimum zu senken. Die benötigte
Restenergie muss dann regenerativen Ursprungs sein. Die Zukunft wird also
deutlich elektrischer, als es die Gegenwart ist oder es die Vergangenheit
jemals war. Um diesen Stromverbrauch abdecken zu können, werden PV- und
Windstrom eine wesentliche Rolle übernehmen.
Der Strombedarf wird in den nächsten zweieinhalb Jahrzehnten deutlich ansteigen. Wasserkraft und Biomasse sind nur noch in sehr geringem Maß erweiterbar. Ein wesentlicher Anteil des Stroms wird dann dafür verwendet, ökologische Brennstoffe herzustellen, um noch vorhandene Verbrennungsmotoren zu betreiben. Der benötigte Kraftstoff wird vermutlich in Deutschland nicht komplett hergestellt werden können, so dass ein Teil importiert werden muss. Doch selbst in diesem Fall fällt in den Lieferländern ein hoher Strombedarf an, der wiederum erneuerbar erzeugt werden muss. Im Augenblick ist es nicht genau abzusehen, wie viel regenerativer Strom aus Windkraft und wie viel mittels Photovoltaik erzeugt wird. Eine ungefähre Aufteilung zu gleichen Teilen auf Windkraft und Photovoltaik erscheint aber durchaus realistisch.
Heute betreiben wir Photovoltaik-Anlagen zumeist auf Freiflächen, auf Scheunen und Industriegebäuden, sowie auf privaten Wohnhäusern.
Der Anteil der genutzten PV-Flächen muss enorm vergrößert werden. Das Potenzial dafür ist vorhanden. Neben den herkömmlichen Erzeugungsorten, die wir natürlich ausbauen, bieten sich beispielsweise auch Parkplätze, Bus- und Straßenbahnhaltestellen an, die wir mit PV-Flächen überbauen. So verschatten wir auch öffentliche Plätze in den Städten mit PV-Modulen. Dies hilft nicht nur der Stromerzeugung, sondern trägt auch zu einem angenehmeren Klima durch niedrigere Temperaturen in Bodennähe bei. In Anbetracht der wachsenden Urbanisierung und Konzentration des Wohnraums in den Städten ist dies ein wichtiger städteplanerischer Aspekt. PV-Anlagen können auf schrägen, sowie auf flachen Dächern und an Gebäudefassaden angebracht werden. Gerade im Zuge einer energetischen Gebäudesanierung ist eine PV-Anlage auf dem Dach oder der Fassade zu integrieren. PV-Anlagen als architektonisches Feature wurden bisher von den Architekten und Stadtplanern leider nur viel zu wenig erkannt. Module in Standardgrößen mögen für viele Architekten wegen der beschränkten optischen Gestaltungsmöglichkeiten nicht die erste Wahl sein. Doch sowohl bei Sanierungen, wie auch bei Neubauten könnten bauwerksintegrierte Module mit individuellen Größen und Farben trotz des höheren Preises interessant sein. Gerade beim Einbau in Fassadenflächen haben sie wegen der senkrechten Platzierung den Vorteil, dass sie sowohl in den Morgen- und Abendstunden, wie auch im Winter besonders effizient sind. Je nachdem wie PV-Module in Dach und Wand integriert werden, können sie dezent oder auffällig wirken. Sie können einem Gebäude ein prestigeträchtiges Aussehen oder einen bestimmten Charakter verleihen – oder einfach den Ausdruck von Moderne. Obwohl sich die meisten Gebäude zur Aufnahme von PV-Anlagen eignen, werden bisher nur wenige davon genutzt. Würden wir alle an Gebäuden geeigneten Flächen für die PV-Strom-Erzeugung nutzen, könnten wir damit den gesamten nationalen Energiebedarf decken.
Im ländlichen Bereich können PV-Anlagen als aufgestellte Freiflächenanlagen über Agrarflächen installiert werden oder an Lärmschutzwänden entlang von Straßen. Auch Braunkohlegruben bieten ein großes Flächenpotenzial das für PV-Strom erschlossen werden könnte.
Neben den beschriebenen PV-Anlagen werden Windanlagen das zweite große Standbein der regenerativen Stromerzeugung in der Zukunft sein. Weitere Windparks werden entstehen müssen – sowohl als Onshore- wie auch als Offshore-Anlagen. Beide Systeme haben Ihre Vor- und Nachteile.
Bezüglich der Windkraftwerke an Land wissen wir, dass sie verhältnismäßig einfach zu bauen sind, wenn die politischen und behördlichen Widerstände erst einmal überwunden sind. Windanlagen im Meer haben dagegen die Vorteile, dass sie pro Jahr deutlich länger und kontinuierlicher laufen. Dadurch werden die höheren Baukosten aufgewogen. Durch den gleichmäßigeren Betrieb, ist der hier erzeugte Strom auch weniger zu speichern.
Im Gegensatz zu Stromversorgung mit fossilen Energieträgern ist es erforderlich bei der Versorgung mit PV-Strom im Zusammenwirken mit Windstrom, und somit einem regenerativen Energiemix, mehr auf die Stabilität der Versorgung zu achten. Da wir im Allgemeinen in sonnenschwachen Wintern eine windstarke Zeit haben und in sonnenstarken Sommern eine windschwache Zeit, kommt uns hier die Natur ein großes Stück entgegen.
Insbesondere das Auseinanderklaffen der Zeiten in denen Strom erzeugt wird und in denen Strom benötigt, beziehungsweise nachgefragt wird, wird deutlich mehr ins Gewicht fallen, als in der Vergangenheit. So wird es zu hohen Stromverbräuchen gerade im Winter kommen, wenn wenig oder in manchen Fällen gar kein PV-Strom verfügbar sein wird. Eine Lastregulierung könnte über zeitaktuelle Preise stattfinden – also eine minutengenaue Preisanpassung aus Angebot und Nachfrage. Das bedeutet, dass in Zukunft Geräte, wie Waschmaschinen und Trockner dann eingeschaltet werden, wenn viel Strom verfügbar sein wird und dieser in diesem Augenblick gerade kostengünstig ist. Bei Gefriergeräten beispielsweise spielt es keine Rolle, zu welcher Tageszeit die Stromaufnahme und somit die Abkühlung stattfindet. Die Anpassung des Stromnetzes muss dahingehend erfolgen, dass in kürzester Zeit Spitzenlasten abgedeckt werden können, wo kein regenerativer Strom verfügbar ist. Eine große Bedeutung wird dem Ausbau eines Hochspannungsgleichstromnetzes zukommen, das ganz Europa verbindet und die Stromversorgung zwischen meteorologischen Hoch- und Tiefdruckgebieten ausgleicht.
So wird auch in den kommenden Jahren an allen Orten genügend Leistung für Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge bereitstehen. Parkplätze werden mit Ladestationen ausgestattet sein.
Ein Schlüsselbereich ist der Speicherausbau, den wir massiv vorantreiben werden. Dies betrifft sowohl die Kurzzeitspeicher, die tägliche Schwankungen abdecken, wie auch längerfristige Speicher, wie Stauseen oder Gaskavernen, in denen in Zukunft anstelle fossilen Erdgases erneuerbares Gas gespeichert werden wird. Die zu speichernde Energiemenge wird sich an der längst möglichen Dunkelflaute orientieren. Vorhandene Gaskraftwerke werden in Zukunft nur noch als Standby-Kraftwerke mit ökologisch erzeugtem Gas betrieben. Da der Wirkungsgrad bei der Umwandlung von regenerativem Strom in Gas und dann wieder in Strom nur bei circa 35 % liegen wird, wird der Strom aus den Standby-Gaskraftwerken verhältnismäßig teuer sein.
Um jedoch die Energieversorgung in der Zukunft auf regenerativer Basis gewährleisten zu können, brauchen wir regenerativen Strom, der zu einem sehr wesentlichen Teil aus Photovoltaik-Anlagen stammt. Hier werden wir Energieberater uns in der Zukunft wesentlich mit einbringen. Energieberatung ohne Photovoltaik-Kompetenz wird es in der Zukunft nicht mehr geben. Wie schon zuvor erwähnt, gilt es, alle heute verfügbaren Formen für die Zukunft auszuweiten – insbesondere die PV-Anlagen an den Gebäuden. Denn dieser Strom kann zu einem großen Teil direkt im oder am Gebäude verwendet werden, ohne durch Leitungsnetze zu fließen und teilweise auch ohne zwischengespeichert zu werden. Dies ist nicht nur die billigste Art regenerativen Strom zu erzeugen und zu verwenden, sie ist auch die ressourcenschonendste, und hat somit eine Schlüsselrolle. Für Eigenheimbesitzer und Gewerbetreibende ist das auch heute schon mit kaum bürokratischem Aufwand machbar. Betreiber einer eigenen PV-Anlage sind auch weitgehend frei von Strompreissteigerungen.
Leider können jedoch circa 60 % der deutschen Haushalte heute nicht von PV-Strom, der an der eigenen Immobilie erzeugt wird, profitieren. Dies betrifft Mieter und Bewohner von Wohnungen in Wohnungseigentümergemeinschaften. In diesem Fall herrscht nach heutiger Rechtslage keine Personenidentität zwischen dem Erzeuger und dem Nutzer des Stroms. Hier gibt es ausgesprochen große Hürden, die der Gesetzgeber den Betreibern von solchen PV-Anlagen (Mieterstromanlagen) zumutet. Das Locken für Mieterstrom mittels Mieterstromzuschlags hat leider nicht mehr als eine symbolische Bedeutung. Die bürokratischen Hindernisse sind gesetzlicher, steuerlicher und verwaltungstechnischer Art, die die Betreiber von Mieterstromanlagen großen Stromversorgern rechtlich gleichstellt. Dieser Aufwand ist heute nur für große Wohnanlagen unter Zuhilfenahme von Mieterstromdienstleistern zu bewältigen. Für kleine Wohnanlagen mit nur circa bis zu zehn Wohneinheiten werden solche Dienste nicht angeboten. Und die Vermieter sind mit der Thematik deutlich überfordert. Wie von unserem Verein seit Jahren gefordert, muss hier ein rasches politisches Umdenken stattfinden, um zum einen diese 60 % der deutschen Haushalte nicht von der Energiewende auszugrenzen, und um auch dieses Potenzial für die Energiewende zu nutzen. Gebäudeflächen für PV-Anlagen heranzuziehen ist allemal besser, als ländliche Grünflächen zu verbauen.
Weitere brache Flächen befinden sich in den Zentren vieler deutschen Städte. Es handelt sich um die Dächer von denkmalgeschützten Bauten oder von Gebäuden, die dem sogenannten Ensembleschutz unterliegen. Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Forderung danach Das Erscheinungsbild von Gebäuden nicht zu verändern einer Energiewende und somit dem Überleben menschlichen Lebens vorgezogen wird. Jede Epoche der Geschichte hatte ihre Entwicklungen in der Bau- und Gebäudetechnik und es wurden bestehende Gebäude der aktuellen Technik angepasst. Der traditionelle Charakter von Gebäuden kann dabei durchaus erhalten bleiben. Eine Symbiose aus Tradition und Moderne sollte als eine planerische Herausforderung betrachtet werden.
Hier herrscht also in einigen Punkten noch politischer Nachbesserungsbedarf, der schleunigst in Angriff zu nehmen ist.
Eine weitere Herausforderung, nicht nur speziell für den Ausbau der Photovoltaik, sondern für alle regenerativen Energien, wie auch der Sanierung von bestehenden Gebäuden, ist die Knappheit der Ressourcen. Diese wird nicht nur bei den zu verbauenden Komponenten, sondern auch beim Personal sehr deutlich und führt zu stark steigenden Preisen. Mit den heute verfügbaren Mitteln ist die angestrebte Energiewende schlichtweg nicht zu schaffen. Was technisch und finanziell so einfach zu stemmen scheint, droht heute schon vielerorts am Personalmangel zu scheitern. Es ist also außerordentlich wichtig, das Prestige des Handwerks deutlich zu steigen, um die Human Resources dort bereitzustellen, wo diese für unsere lebensnotwendige Energiewende dringend benötigt werden. Gutes geschultes und engagiertes Personal ist in allen Bereichen des Lebens unsere wertvollste Ressource.
Vielleicht brauchen wir eben doch ein klima-soziales Pflichtjahr, bei dem jeder Bundesbürger ein Jahr seines Lebens in den Dienst der Gesellschaft stellt und für den Klimaschutz arbeitet – natürlich bei voller Wertschätzung und ordentlicher Bezahlung – alternativ kann der Dienst im Pflegebereich möglich sein, wo die eine ähnliche Knappheit an Personal herrscht. So manch einer wird im Handwerk oder in der Pflege bleiben, wenn er den Bereich erst einmal kennengelernt und darin seine Berufung gefunden hat.
Die Energiewende wird gelingen, wenn wir Photovoltaik und Windenergie in den Mittelpunkt der Energieversorgung rücken und wir uns aktiv an der Stromversorgung einbringen. Dies kann beispielsweise mit eigenen PV-Stromanlagen am Gebäude oder bei Windparks mittels Bürgerbeteiligung erfolgen. Am Ende steht eine Win-Win-Situation für alle – für das Bewusstsein eines jeden einzelnen, für die Gesellschaft und deren Zusammenhalt und für ein gesundes Klima.
Komplizierte Vorschriften verhindern eine Chance für mehr Klimaschutz
Mieterstrom aus Photovoltaik ist eine kostengünstige und CO₂-neutrale Art, Strom zu erzeugen. Mieterstrom trägt zur Dezentralisierung der Stromversorgung bei. Was auf den ersten Blick logisch und vielversprechend wirkt, entpuppt sich jedoch als oftmals schwieriges und langwieriges Unternehmen. Bürokratische und steuerliche Hürden verhindern dann, dass ein wichtiger Beitrag, den auch Mieter zur Energiewende beitragen könnten, verwirklicht wird. Hier wird eine wichtige Chance für mehr Klimaschutz vertan, wenn die entsprechenden Vorschriften nicht vereinfacht werden.
Photovoltaik-Anlagen
auf Dächern sind heute ein ganz gewöhnlicher Anblick. Ursprünglich wurden diese
PV-Anlagen zur Einspeisung in das öffentliche Netz gebaut. Auf Grund der
sinkenden Einspeisevergütung änderte sich jedoch vor einigen Jahren die
Zielsetzung und die Anlagen dienen nun in erster Linie der Selbstversorgung der
Haushalte. Das gewährleistet eine gewisse Autarkie in der Versorgung und
garantiert einen Preis für den selbst erzeugten Strom über Jahrzehnte. Strom,
der weder gespeichert noch genutzt werden kann, wird dabei meist in das Stromnetz
eingespeist, wofür es noch eine Einspeisevergütung gibt, wenngleich diese auch
verhältnismäßig gering ist.
Dieser
beschriebene Fall trifft allerdings nur zu, wenn der Eigentümer der PV-Anlage
auch der Eigentümer des Hauses ist, auf dessen Dach sich die Anlage befindet,
und wenn dieser Eigentümer den Strom auch selbst nutzt. Diese Konstellation
trifft jedoch bei ca. 60 % der deutschen Haushalte nicht zu. Mieter hatten
bislang keine Möglichkeit, PV-Strom zu verwenden, der direkt an ihrem Gebäude
erzeugt wird. Um nun diesem überwiegenden Teil der Bevölkerung eine Möglichkeit
zu geben, an ihrer Immobilie Strom zu erzeugen und diesen zum größten Teil auch
selbst zu nutzen, greift die Idee des Mieterstroms.
Im
Normalfall wird der Vermieter eine PV-Anlage auf dem Dach seines Hauses
installieren und den PV-Strom seinen Mietern anbieten. Der Vermieter wird dabei
zum Stromlieferanten, da er in der Regel eine Vollversorgung für die Mieter
anbietet. Er liefert dem Mieter also eine Kombination von PV- und Netzstrom an.
Auch der Preis wird ein Mischpreis aus beiden Komponenten sein, der in jedem
Fall unter dem Preis des lokalen Stromversorgers liegt. Jeder Mieter hat die
Möglichkeit zu wählen, ob er den Strom-Mix des Vermieters kauft oder seinen
Strom von einem anderen Anbieter seiner Wahl bezieht. Auch ein späterer Wechsel
zum Mieterstrom oder eine Abkehr davon ist gesetzlich gewährleistet.
Sehr
ähnlich kann das bei Wohnungseigentümergemeinschaften funktionieren. Sollte diese
sich eine für eine gemeinsame PV-Anlage entscheiden, wäre beispielsweise die
Gemeinschaft der Lieferant von Strom. In diesem Fall würde die WEG
praktischerweise der Hausverwaltung oder einen anderen Dienstleister die
Abrechnung erstellen lassen.
Natürlich
gibt es eine Vielzahl von Varianten, wie Mieterstrom im Detail ausgestaltet
werden kann. Das betrifft zum einen die technische Seite mit der Installation
des geeigneten Messkonzepts für eine, wie oben beschriebene,
Vollstromversorgung oder eventuell nur eine Teilstromversorgung. Zum anderen
gibt es verschiedene Muster für die vertragliche Seite. In diesen wird geregelt,
wer Stromverbraucher und wer Anlageneigentümer sind. Des Weiteren wird
festgelegt, ob der Anlageneigentümer auch deren Betreiber ist, oder ob
eventuell eine PV-Anlage technisch untergliedert und einzelne Teile an Bewohner
vermietet wird.
Gerade
für den Nutzer des PV-Stroms ist der Mieterstrom in den meisten Fällen
außerordentlich einfach zu handhaben. Er hat lediglich einen Vertrag mit dem
Versorger, welcher der Betreiber der PV-Anlage ist. Um EEG-Umlage, Steuern und
die Meldepflicht der Anlage bei den erforderlichen Stellen muss sich dafür der
Betreiber bzw. Eigentümer der Anlage kümmern. Die professionellen
Energieberater des Deutschen Energieberater-Netzwerks bieten hier in jedem Fall
eine erste Anlaufstelle.
Dank
der mittlerweile niedrigen Modul- und Speicherpreise lohnt sich die
Photovoltaik in nahezu jedem Fall. Der Strompreis für den selbsterzeugten
Anteil ist allein durch die Anschaffung der PV-Anlage bestimmt. Der externe
Netzstromanbieter kann den Preis nur für den Anteil erhöhen, den er liefert.
Überblick
der wesentlichen Vorteile:
– Kostenmindernd wirkt sich ein Mieterstromzuschlag aus
– Der PV-Strom ist umweltfreundlich, weil bei der Stromproduktion keine
Treibhausgase freigesetzt werden. Dies verschafft den Nutzern die Gewissheit,
aktiv zur Energiewende und zum Klimaschutz beizutragen
– Enorme Mengen an Dach- und Außenwandflächen können für die Stromerzeugung
genutzt werden. D. h. künftig notwendige Solarparks auf der grünen Wiese können
weitgehend entfallen, was den Flächenverbrauch reduziert
– Der PV-Strom, der an der Immobilie erzeugt und genutzt wird, wird bei der
energetischen Berechnung der Gebäude gemäß Energieeinsparverordnung angerechnet
– Im Rahmen der Inanspruchnahme von Förderprogrammen – beispielsweise der KfW für Neubau und Sanierungen lassen sich bessere
Effizienzklassen der Gebäude erzielen, womit die staatlichen Zuschüsse steigen.
– Interessant ist die Kombination mit dem Betrieb von Wärmepumpen oder Elektroautos.
Hier lassen sich mittels selbst erzeugtem Strom die Betriebskosten deutlich
senken. Ganz konkret könnte man Autostellplätze mit PV-Modulen bedecken. Bei
einer Stellplatzgröße von 3 mal 6 Metern wäre es möglich, Strom für ca. 10.000
km Fahrstrecke pro Jahr für einen Elektrokleinwagen zu erzeugen.
Zurzeit
sind in Deutschland PV-Anlagen mit einer Leistung von ungefähr 46.000 MW in
Betrieb. Nur ca. 16 MW davon sind bei der Bundesnetzagentur als
Mieterstromanlagen gemeldet. Das sind nur 0,03 % der gesamt installierten
Kapazität. Aber nur mittels Mieterstrom, der übrigens auch von den Mietern
gegenüber den Vermietern angeregt werden kann, ist die Energiewende bei der
Stromerzeugung zu einem Bürgerprojekt geworden. Das noch nicht ausgeschöpfte
Potential ist immens.
In
der Vergangenheit haben die meisten umweltbewussten Bürger aus Frust vor den
bürokratischen Hürden vom Mieterstrom abgesehen. Um genau diesen Frust
abzubauen und auf diesem Gebiet die Energiewende zu beflügeln und den
Mieterstrom zum Durchbruch zu verhelfen, will das Deutsche
Energieberater-Netzwerk einen Maßnahmenkatalog erarbeiten.
Familie
Fuchs besitzt ein Mehrfamilienhaus in guter Lage in der Nähe von Nürnberg (Name
und Wohnort von den Autoren geändert). Ihr Wohn- und Geschäftshaus hat
insgesamt drei Wohneinheiten und ein Ladenlokal. Schon seit längerem überlegt
Familie Fuchs, auf dem Dach des Hauses eine Photovoltaikanlage installieren zu
lassen. Einerseits wollen die Fuchsens ihr Dach nutzen, um ökologischen Strom
zu produzieren und somit selbst einen kleinen Beitrag gegen den Klimawandel
beitragen, andererseits erhoffen sie sich so eine weitere Einnahmequelle Ihres
Gebäudes zu erschließen.
Mehrere
Fachfirmen, die Familie Fuchs bisher mit ihrem Anliegen kontaktiert hat,
konnten ihr leider nicht weiterhelfen. Zu kompliziert sei derzeit die Lage beim
sogenannten Thema „Mieterstrom“. Mieterstrom, das bedeutet, dass auf dem Dach
eines Gebäudes eine Anlage zur Stromproduktion errichtet wird, zum Beispiel vom
Hausbesitzer, der Eigentümergemeinschaft oder einer externen Betreiberfirma,
die dann für die Anlage zuständig ist. Da Familie Fuchs nicht selbst in ihrem
Mehrfamilienhaus wohnt, ist dies nicht möglich. Soll sich die Anlage rentieren,
müssten die Mieter Familie Fuchs den Strom abkaufen und verbrauchen.
Dies
kann sich für beide Seiten rentieren: Familie Fuchs verdient am Verkauf ihres
Stroms und die Mieter sparen, da sie mit ihrem Vermieter einen günstigeren
Strompreis vereinbart haben, als sie derzeit bei ihrem Anbieter zahlen. Dass
das Ganze auch ökologisch eine runde Sache ist, ist sozusagen „das Tüpfelchen
auf dem i“. Hört sich eigentlich ganz einfach an. Familie Fuchs informiert sich
eingehend über dieses Thema und besorgt sich Musterverträge für Mieterstrom.
Allerdings
kommen hier die ersten Schwierigkeiten auf Familie Fuchs zu: Es gibt
Musterverträge für „Fremdversorgung“ und welche für „Eigenversorgung“. Diese
unterteilen sich dann weiter in „PV-Strom-Lieferung (mit/ohne Speicher)“,
„Gesamtstromlieferung mit PV (mit/ohne Speicher)“, „Gesamtstromlieferung in
einem Haus mit PV, Speicher und/oder BHKW/Wärmepumpe“ usw.
Bleiben
wir bei den beiden einfachsten Fällen: Familie Fuchs kann sich entscheiden, ob
sie ihren Mietern lediglich den PV-Strom liefert, so dass die Mieter einen
weiteren Stromversorger benötigen, da der auf dem Dach des Hauses produzierte
Strom nicht ausreicht, alle Einheiten vollständig mit Strom zu versorgen. In
diesem Fall wird Familie Fuchs ein Elektrizitätsversorgungsunternehmen ihrer
Mieter. Auch ist diese Variante nur möglich, wenn die nötige Zählertechnik vor
Ort verfügbar ist und der Netzbetreiber die Zulieferung durch den
hinzukommenden „Versorger vor Ort“ akzeptiert. Alternativ dazu könnte Familie
Fuchs ihren Mietern anbieten, die komplette Stromversorgung zu übernehmen. Auch
in diesem Fall übernimmt sie die Rechte und Pflichten eines
Elektrizitätsversorgungsunternehmens und kann nur in Abstimmung mit dem
Netzbetreiber und dessen Genehmigung des Messkonzepts betrieben werden.
Daneben
gibt es einen weiteren Fallstrick im ganzen Konstrukt Mieterstrom: In
Deutschland hat jeder Bürger Wahlfreiheit, welchem Stromversorgungsunternehmen
er seinen Strom abkauft. Das bedeutet: Selbst, wenn sich jetzt alle Mieter im
oben geschilderten Fall dafür entscheiden, ihren Strom oder einen Teil davon
von ihrem Vermieter zu beziehen, kann das im Falle eines Mieterwechsels oder in
einigen Jahren ganz anders aussehen! Je weniger Strom Familie Fuchs an ihre
Mieter zu einem angenommenen Preis von derzeit über 20 ct/kWh verkaufen kann, umso
weniger rentiert sich ihre PV-Anlage, bis hin zu dem „Worst-Case“, dass sie
ihren kompletten PV-Strom ins öffentliche Netz einspeisen muss.
Das
würde für Familie Fuchs nach heutiger Gesetzeslage bedeuten, dass sie für ihren
Strom lediglich 11 cent/kWh bekommen würde, das ist die aktuell auf 20 Jahre
garantierte Einspeisevergütung. Damit würde sich ihre PV-Anlage nicht mehr
finanziell rentieren. Familie Fuchs müsste die Anlage mit Verlusten betreiben.
Dazu
kommt, dass sich Familie Fuchs um die Umsatzsteuer, die Einkommensteuer, die
EEG-Umlage und die Stromsteuer zu kümmern hat sowie um die Meldung der
PV-Anlage bei verschiedenen Stellen.
Das
Fazit: Familie Fuchs hat aus den oben geschilderten Gründen von ihrem Vorhaben
abgesehen, ökologischen Strom auf ihrem Hausdach zu produzieren. Zu groß sind
die Hürden, die der Gesetzgeber derzeit aufgestellt hat.
In
der Vergangenheit haben die meisten umweltbewussten Bürger aus Frust vor den
bürokratischen Hürden vom Mieterstrom abgesehen. Um genau diesen Frust
abzubauen und auf diesem Gebiet die Energiewende zu beflügeln und den
Mieterstrom zum Durchbruch zu verhelfen, will das Deutsche Energieberater-Netzwerk
einen Maßnahmenkatalog erarbeiten.
Das Deutsche Energieberater-Netzwerk (DEN) e.V. ist ein Zusammenschluss von rund 700 Ingenieuren, Architekten und Technikern. Alle Mitglieder verbindet das gemeinsame Arbeitsgebiet der Beratungs- und Planungsleistungen zur effizienten Energienutzung und Einsatz von erneuerbaren Energien im Gebäudebestand, der Wohnungswirtschaft, Gewerbe und Industrie sowie für Kommunen. Ihre Beratung erbringen sie neutral und unabhängig.
Deutsches Energieberater-Netzwerk (DEN) e.V. Geschäftsstelle Frankfurt/Offenbach Berliner Straße 257 63067 Offenbach info@Deutsches-Energieberaternetzwerk.de www.Deutsches-Energieberaternetzwerk.de
Einen herzlichen Glückwunsch an alle couragierten Münchner, die am vergangenen Sonntag für die vorzeitige Abschaltung eines Steinkohlekraftwerks der Münchner Stadtwerke gestimmt haben. Durch diese klare Entscheidung wurde wieder einmal deutlich, dass die Bevölkerung zum größten Teil von fossilen Energieträgern die Nase voll hat – selbst dann, wenn das eine Erhöhung von Strom- und Wärmekosten mit sich bringen könnte.
Es wird nun höchste Zeit, dass auch die letzten Politiker Ihr Tun am eindeutigen Volkswillen ausrichten. Das Gleiche gilt für unsere Manager in der Industrie – beispielsweise bei den Herstellern von Verbrennungsmotoren, die sich in der Öffentlichkeit und in der Fachpresse brüsten nachhaltig zu handeln in dem sie den Ausstoß von Abgasen minimal reduzieren. CO2-neutrale Antriebe und einen deutlichen Beitrag zum Klimaschutz können so nicht erzielt werden.
Was wir brauchen sind neue, innovative und nachhaltige Energiekonzepte, die leider mit den Strukturen aus der Vergangenheit, wie sie bei unseren Energiekonzernen vorherrschen nicht geschaffen werden können. Die dafür notwendige Technologie ist weitestgehend vorhanden und die Mehrheit der Bevölkerung ist bereit diese anzuwenden. Es besteht immer noch die Hoffnung das Weltklima zu retten, wenn wir alle so entschieden handeln, wie die Münchner am letzten Wochenende.
Vor noch geraumer Zeit war Deutschland ein Klimapionier. Ein außerordentlich erfolgreiches Erneuerbare-Energien-Gesetz wurde verabschiedet und der Anteil der erneuerbaren Energien deutlich mehr als geplant erhöht. Doch ausgerechnet die Initiatoren der Energiewende blockieren nun in Brüssel Emissionsgrenzwerte.
Die Verunsicherung unter Wissenschaftlern, Umweltschützern und Unternehmen ist groß. Obwohl auf weltweiten Klimakonferenzen ganz andere Ziele beschlossen werden, wächst die politische Unterstützung der fossilen Energien. Die Energiewende ist in Gefahr – oder wird vielleicht die Vorreiterschaft Deutschlands nun durch andere Staaten wahrgenommen? Möglicherweise durch China? Ist nicht die geplante Einführung der Elektro-Auto-Quote in China ein klares Indiz dafür.
Fossile Kraftstoffe zu verbrennen ist Verschwendung, da sie begrenzt sind. Es zerstört die Umwelt und verursacht einen Klimawandel, der nicht rückgängig gemacht werden kann.
Volkswirtschaftlich sind erneuerbare Energien heute schon billiger als fossile Energien. Erneuerbare Energien bringen technologische Wettbewerbsvorteile und sorgen für Wertschöpfung und Arbeitsplätze.
Wo sind denn die zukunftsfähigen Geschäftsmodelle unserer Energiekonzerne? Wurde jemals eines präsentiert. Man klammert sich an gewohnte Ressourcen und alte Strukturen und betreibt dafür aktive Lobbyarbeit.
Bringt vielleicht jeder Tag, den die Energiewende verzögert wird, Millionengewinne für die Konzerne? Schauen die Lobbyisten von Öl, Kohle, Gas und Atom nur auf ihre eigenen Gewinne? Es wäre menschlich und kurzfristig betriebswirtschaftlich auch verständlich. Doch politisch und volkswirtschaftlich ist das nicht vertretbar.
Erneuerbare Energien sind:
– umweltfreundlich,
– langfristig billiger als fossile Energieträger,
– stoppen den Klimawandel,
– schaffen politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit – und dienen somit dem Weltfrieden.
Deswegen ist es unsere Pflicht die Energiewende zu erneut zu beflügeln.
Zu Einzelheiten dieses Themenbereichs möchte ich in nächster Zeit mehr und gezielt Stellung nehmen. ← Zurück
– Womit können Sie mehr Energie erzeugen – mit einem Quadratmeter Rapsfeld oder einem Quadratmeter PV-Modulfläche?
– Anders gefragt: Würde ein Auto mit dem Kraftstoff eines Quadratmeters Rapsfeld je Erntesaison oder mit dem Strom eines Quadratmeters PV-Modulfläche pro Jahr weiter fahren können?